Kanchanaburi und naehere Umgebung


Copyright  Otto Nongkhai

Stand 2004 ,überarbeitet 5.4.2021

 

Der Ort ,eingebettet in einer angenehmen ,bergischen Landschaft ,

wurde von Rama 1 gegründet ,hat ca.40.000 Einwohner und liegt 135 km von Bangkok entfernt.


Durch den Ort fließt der Mae Nam Mae Klong.


Besonders die Brücke am Kwai ,die Death Railway und die fruchtbare

und bewaldete Umgebung von Kanchanaburi ,mit Thailand's größten Wasserfällen ,

sind durch entsprechende Filme bekannt geworden.


Der Ort ist mit Touristen oft überlaufen und gerade die Backpacker finden hier viele preiswerte 

Guest Häuser ,die am Fluß ,oder auf dem Hausboot liegen ,

oft Billigunterkünfte die auch nicht gerade sauber sind und um die 150-200 Bath kosten.

Dafür sind die Ess- Bier- und Internetpreise sehr hoch ,besonders wenn man aus dem Isaan kommt.


Beim Bau der Eisenbahnlinie -Death Railway- von Kanchanaburi nach dem 3 Pagoden Pass ,

die von den Japaners als Nachschublinie benötigt wurde ,für den Krieg gegen Burma ,bei diesen Bauarbeiten kamen ca.16.000 Kriegsgefangene

und noch einmal ca.90.000 Kulis ums Leben.

Die meisten starben an Unterernährung und an Krankheiten wie z.b.Malaria.


Die Materialien der River Kwai Brücke stammen aus Java.


Die Brücke und die alten Loks ,obwohl schon mehrfach gesehen ,

ließen mein Eisenbahner-Herz höher schlagen.


Heute erinnern noch mehrere Krieger-Friedhöfe und ein Museum an diese Zeit und entsprechend werden diese Stätten von Soldaten und Kriegsveteranen besucht.


In der Umgebung Kanchanaburi kann man bewundern und erwandern :

Prasad Muang Singh Historical Park ,Bor Phloi Saphir-Mine ,

Sunnataram Forest Monastery ein Meditationskloster ,

der Erawan Nationalparks mit Wasserfaellen ,

der Khao Phang Wasserfall ,Tham Than Lot National Park ,

der Khao Laem Dam und Nationalpark ,

Sai Yok Nationalpark und Wasserfall ,


Diese Parks sind , besonders am Wochenende ,bei den Bangkok-Thais

sehr beliebt ,

die mit Freunden und Familie und großem Kofferradio mit CD-Player kommend diese schöne ,

ruhigen Naturgegend beschallen.

Man kann auch einige Floß-Trips unternehmen.

Reisebüros und selbsternannte ,bzw geprüfte Tourguard's im Ort gibt es in Massen.



Leserkommentare:

Kanchanaburi Von Heinz & Rainer Pollmeier


Die Brücke über den River Kwai war ursprünglich aus Holz und hielt nur acht Monate, sie widerstand nicht den schweren Zügen und den Fluten des Flusses. Die neue Stahlbrücke auf Betonpfeilern - die legendaere - wurde 1944/45 von allierten Bombern aus Ceylon zerstoert; die Japaner ersetzten sie als Kriegsreparation. Mit Bruecke und Todesbahn verbinden sich viele sentimentale Interessen.


"Was die Brücke über den Fluss Kwai zur Sehenswürdigkeit macht, ist einzig und allein die historische Assoziation," sagt ein Reisefuehrer. Das Bauwerk unterscheide sich kaum von anderen, etwa 50 Jahre alten Eisenbahnbruecken. Auch der Spielfilm um den Bau der Bruecke hat mit den wahren Begebenheiten wenig zu tun. Weil dem Manager die Landschaft nicht gefiel, drehte man auf Sri Lanka.


In dem einst unwegsamen Königreich hatte die Eisenbahn, natürlich neben der politischen Kontrolle der Aussenbezirke, wesentlichen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Auch als die Kriegsgefangenen die Todesbahn bauten, war das gesamte Gebiet fast undurchdringlicher Dschungel; erst die Bahn erschloss diesen Landesteil fuer die Landwirtschaft. Heute ist die Provinz Kanchanaburi mit rd. 750.000 Einwohnern eine der fruchtbarsten Gegenden Thailands.


Nun stimmen Autoren darin überein, dass die Landschaft der Provinz jeden begeistere, der sie mit Zug, Mietwagen oder Schiff bereist. Vor zwanzig Jahren draengten sich die Urwaelder noch bis an die Grenzen der Stadt. Wir haben den Einschlag miterlebt und nicht geglaubt, aus der Zerstoerung des Dschungels koennte jemals neues Leben entstehen. Aber zumindest auf den rotbraunen Boeden der Ebenen ist eine freundliche, frisch-gruene, wenn auch mehr eintoenige als eindrucksvolle Kulturlandschaft entstanden. Maniok, Mais, Baumwolle, Zuckerrohr-, Papaya- und Mangoplantagen beherrschen das Bild. An den Haengen der Karstketten und Kalksteinkegel versoehnt Sekundaerwald ein wenig das Auge.


Die Nationalparks

Ob allerdings eine Eisenbahnfahrt von Thonburi über Nakhon Pathom und Kanchanaburi nach Nam Tok, dem wenig spektakulaeren Ende der einstigen Todesbahn, ein "Muß" für jeden Thailandbesucher ist, wie es Reiseveranstalter gern einzureden versuchen, lassen wir dahingestellt. Das weitgehend unbekannte Kanchanaburi - Kurzform auch Kan’buri oder Kan - hat mehr zu bieten. Gewiss, bei der modernen Verkehrserschliessung und durchgestylten Infrastruktur gibt es kaum noch ein "Abseits der Touristenstroeme", aber was tatsaechlich von den Rodungen verschont blieb, gehoert in den Auslaeufern des Tenasserim-Gebirges (Maeklong-Berge) immer noch zu den faszinierendsten Gebieten Thailands.


Vier Nationalparks von vielschichtiger Schoenheit wetteifern miteinander. Der 59 qkm grosse Tham Than Lot oder Chalerm Rattanakosin National Park, der kleinste, liegt ca. 100 km noerdlich von Kanchanaburi. Hier trifft man auf urspruengliche Dschungellandschaft mit ueppiger Fauna und Flora, mit herrlichen Wasserfaellen und der Tropfsteinhoehle Tham Than Lot Noi. Im Sri Nakharin weiter noerdlich, 1.534 qkm gross, haben Naturfreunde und Angler die Chance, auf Floessen im riesigen Srinagarind Reservoir zu wohnen. Der Sai Yok National Park, 108 km von Kanchanaburi entfernt und 500 qkm gross, liegt an der alten Eisenbahntrasse. Wasserfaelle und Fledermaushoehlen - mit den kleinsten Saeugetieren der Welt, den Hummel-Fledermaeusen - sind die Attraktionen.

Übernachten kann man in kleinen Huetten auf Floessen auf dem Kwae Noi, der sehr fischreich ist; Handschnur mit gekochten Reiskoernern an kleinen Haken ist das richtige Geraet, frischen Fisch in die Pfanne zu bringen. Vielleicht erwischen Sie den pla yisok, einen Fisch mit zartem Fleisch, der nur im Kwae Yai und Noi lebt. Eine Spezialitaet in der Region Kanchanaburi! Sie wird aber Touristen kaum angeboten, man muss schon darauf bestehen. In einigen Hotels entwickelt sich ohnehin die debile Angewohnheit, Farangs nur angeblich westlich-amerikanisches Food anzubieten - eine fatale Service-Unterwuerfigkeit.


Der Erawan National Park, frueher bekannt als Khao Salob, nur 65 km von Kanchanaburi entfernt und 550 qkm gross, zieht sich durch das bewaldete Tal eines Wildwasser-Nebenflusses des Kwae Yai. Auf etwa zwei Kilometern folgt man bergauf - bequem und trittsicher - dem Erawan-Wasserfall, dem beruehmtesten in Thailand. In sieben Stufen sprudelt das quirlige Nass ueber Sinterterassen herab - gewiss nicht so atemberaubend wie Pamukkale, das tuerkische Baumwollschloss in den Bergen des Taurus, aber auch ein Naturphaenomen mit kleinen und grossen Kalksteinbassins, die zum Baden einladen. Manche Touristen sind arg enttaeuscht, weil der freie Fall nicht haelt, was die thailaendischen Angaben - Hoehe einschliesslich aller Zwischenstufen - versprechen. In dieser Gegend kommen - statistisch gesehen - auf einen auslaendischen Besucher zwei- bis dreieinhalb einheimische, denn die Thais sind lebhaft daran interessiert, ihre Heimat besser kennenzulernen - ganz im Gegensatz zu anderen Laendern der Dritten Welt. Doch ueber das Reiseverhalten in Suedostasien gibt es keine verlaesslichen Untersuchungen.


Praehistorische Ausgrabungen

In den Nationalparks und ihrer Umgebung fand man viele steinzeitliche Begraebnisstaetten mit Skeletten, Toepferwaren und anderen Gebrauchsgegenstaenden. Ein Ausflug zum Dorf Ban Kao fuehrt zu den Wurzeln der Menschheit. Wer sich fuer Archaeologie und Vorgeschichte interessiert, sollte nicht versaeumen, das kleine "Ban Kao Neolithic Museum", nur 35 km von Kanchanaburi entfernt, an der H 3229 zu besuchen, zumal sich damit ideal ein Rundgang durch den "Prasat Muang Singh Historical Park", die Loewenstadt der Khmer, verbinden laesst. Mietwagen oder Motorrad sind die praktischen Weggefaehrten. Wie das Gaestebuch des neuen Museums ausweist, sind europaeische Besucher recht selten, eigentlich unverstaendlich, wenn man bedenkt, dass tausende Touristen eine rostige Eisenbahnbruecke bestaunen.


Der Niederlaender Dr. H. R. Van Heekeren eroeffnete ein ganz neues Kapitel zur Vorgeschichtsforschung in Suedostasien. Als Kriegsgefangener der Japaner entdeckte er beim Eisenbahnbau am Kwai Noi Spuren praehistorischer Siedlungen. Bis Kriegsende hielt er sein Wissen geheim und veroeffentlichte dann einen Bericht, der bewies, dass dieses Gebiet an der Gebirgskette zwischen Burma und Thailand schon vor 10.000 Jahren besiedelt war. Van Heekeren hatte schon in Indonesien geforscht. Der amerikanische Anthropologe Heider erhaertete 1956 seine Entdeckungen; daraufhin erkundete 1961/62 ein thailaendisch/daenisches Joint Venture die Ufer des Kwai Noi und grub planmaessig mit ueberraschenden Funden.


Die Ausgrabungsstaette von Ban Kao am linken Ufer des Flusses erwies sich als besonders ergiebig: Man entdeckte 44 menschliche Skelette, sehr schoene Keramiken, verschiedene Werkzeuge sowie Tierknochen in einer Ansiedlung aus der Jungsteinzeit. Achille Clarac berichtet bereits in der deutschen Ausgabe (1979) seines immer noch lesenswerten Kunst- und Reisefuehrers "Thailand", dass "die Komission in der sogenannten Tham Rup-Grotte, 10 km von diesem Wasserlauf entfernt, an der Gebirgsflanke Felsmalereien entdeckte, von deren Existenz die Einheimischen wussten, die aber noch nie untersucht worden waren. Wenn man beim gegenwaertigen Stand der Forschung diese Malereien auch noch nicht einer bestimmten Periode zuordnen kann, so hat man doch in der Naehe von Tham Rup Gegenstaende gefunden, die aus dem Palaeolithikum und dem Mesolithikum stammen, also noch viel aelter sind als die von Ban Kao."


Prasat Muang Singh Historical Park

Wer die Khmer-Bauwerke in Surin noch nicht besucht und auf dem Weg nach Sueden versaeumt hat, in Phetchaburi die fuenf Khmer-Prangs in Wat Kamphaeng Laeng aufzusuchen, kann sich hier im Westen Thailands ausgiebig mit der Khmerkunst beschaeftigen. Die "Loewenstadt" ist ein Juwel aus dem 13./14. Jahrhundert.


Stadt, Befestigungsanlagen und Tempel wurden gepraegt von Jayavarman VII., der von 1181 bis 1219 regierte, dem fleissigsten Bauherrn und letzten grossen Koenig in der Geschichte Angkors. Er liess nicht nur Angkor Thom, Bayon, Preah Khan, die Elefanten-Terasse usw. errichten, sondern legte auch soziale Einrichtungen an wie Schulen und Krankenhaeuser sowie Rasthaeuser fuer Pilger und Kaufleute. Dieser Koenig brach sogar mit der jahrhundertealten Tradition des Hinduismus und wandte sich dem Mahayana-Buddhismus zu, ohne die Symbole seiner Vorgaenger zu verwerfen.


Die rechteckige Befestigungsanlage Muang Singh in einer Flussschleife des Kleinen Kwai sicherte die westliche Grenze des Khmer-Reiches. Die Stadtmauer mit Wassergraben (880 m) umfasst ein Gelaende von rd. 100 Hektar. Alle Kunstbauten sind aus Laterit. Die mit riesigen Steinen gepflasterten Wege fuehren durch hohe Eingangstore zum zentralen Prang, in dem vermutlich der Bodhisattva Avalokitesvara aus dem Mahayana-Buddhismus stand. Der Bodhisattva ist ein Wesen, das die hoechste Stufe auf dem Weg zur Erleuchtung erreicht hat, sozusagen an der Schwelle zum Nirwana steht. Aus Mitleid mit den Menschen verzichtet es aber auf diesen letzten Schritt, um ihnen auf Erden bei der Suche nach der ewigen Glueckseligkeit zu helfen. Dieser Bodhisattva ist identisch mit Lokesvara, den Jayavarman VII. im Bayon und an den Eingangstoren zu Angkor Thom darstellen liess.Vier Gorupas umringen den Hauptturm, die Stuckdekorationen sind verschwunden. Ohnehin widerstanden nur die Ruinen der aus Sandstein, gebrannten Ziegeln oder Laterit gefuegten Tempel, Palaeste und oeffentlichen Bauten der tropischen Verwitterung und den Termiten. Die Masse der profanen Holzhaeuser ist vergangen, die Menschen lebten in Huetten aus Holz, die wir uns auf den heute offenen Flaechen zwischen den steinernen Bauwerken vorzustellen haben.


Wer die Anlage besucht, sollte sich bewusst sein, dass er die perfekte Nachbildung des Universums betritt, wie es in der hinduistischen Mythologie beschrieben wird: Die Wassergraeben symbolisieren das Urmeer, Galerien die Gebirgsketten und Tuerme den Sitz der Goetter. Auch hier errichteten die Khmer ihre irdische Vorstellung von der hinduistischen Kosmologie der Welt. Es ist nicht uebertrieben, wenn man von einer religioesen "Landschaftsarchitektur" spricht, die das verkleinerte Abbild des vom "Gott-Koenig" beherrschten Universums gestaltet. Aber auch wenn die Voelker der Mon-Khmer-Sprachgruppe als die aeltesten historisch nachweisbar sind, beweisen praehistorische Grabfelder auf dem Gelaende von Muang Singh, dass vor den Hochkulturen dynamische Wanderungsbewegungen der Voelker Spuren hinterlassen haben.


Da die Thais die Kultur der Khmer respektierten und eigentlich immer nur an Landbesitz interessiert waren, bietet es sich bei einem Rueckblick in die Geschichte an, auch einige Wats in der Naehe Kanchanaburis, wie z. B. Wat Tham Kao Noi oder Tham Sua, zu besuchen.


Ohnehin sollte man die Provinz nicht erlebnishungrig auf der Jagd nach Hoehepunkten (Events) im Schnellgang durchstreifen, sondern mindestens zwei Wochen auf Entdeckungsreise gehen. Das wird kein Urlaub von der Stange, aber hier gleichen sich die Hotels auch nicht wie ein Airbus dem anderen. Es ist ein ideales Gelaende fuer mobile Mittfuenfziger, ruestige Rentner und Pensionaere, denen es auf eine Woche nicht ankommt. Und auf die wohlige Wellness-Welle muss keiner verzichten, denn fast jede Herberge verfuegt ueber eine warme Dusche. Die "Abenteuer" bleiben - auch ohne Offroad-Jeep - bequem, und wer nicht nur dem Geist, sondern auch dem Koerper Gutes tun will - Hua Hin ist ueber die Autobahn nur ein Katzensprung weit entfernt.

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Das passiert den pfiffigen Thais nicht oft: Eine "Katze im Sack" zu kaufen.


Als sie nach dem Krieg die Death Railway von den Alliierten fuer 50 Mio Baht erstanden, war die 415 km lange Eisenbahnlinie von Nong Pla Duk zum Drei-Pagoden-Pass an der burmesischen Grenze im desolaten Zustand - morsch, zerbombt, teilweise demontiert. Aber im nachhinein erwies sie sich als Goldgrube.


Nicht weit von Kanchanaburi liegt die beruehmte Bruecke ueber den River Kwai, richtiger Maenam Kwae Yai, Vorlage fuer Pierre Boulles Roman "Die Bruecke am Kwai" und den gleichnamigen Film. Das Zentrum der Stadt erstreckt sich am linken Ufer des Maenam Meklong, dem Zusammenfluss von Maenam Kwae Yai (grossen Fluss) und Noi (kleinen). "Was die Bruecke ueber den Fluss Kwai zur Sehenswuerdigkeit macht, ist einzig und allein die historische Assoziation," sagt ein Reisefuehrer. Das Bauwerk unterscheide sich kaum von anderen, etwa 50 Jahre alten Eisenbahnbruecken. Stimmt. Auch der Spielfilm um den Bau der Bruecke hat mit den wahren Begebenheiten wenig zu tun. Weil dem Manager die Landschaft nicht gefiel, drehte man auf Sri Lanka.


Der Mann muss blind gewesen sein. Autoren stimmen darin ueberein, dass die Landschaft der Kanchanaburi-Provinz jeden begeistert, der sie mit Zug, Pkw oder Schiff bereist. Vor 15 Jahren draengten sich die Urwaelder bis an die Grenzen der Stadt. Was von den Rodungen verschont blieb, gehoert immer noch zu den faszinierendsten Gebieten Thailands: Vier Nationalparks von vielschichtiger Schoenheit. Der Erawan National Park, nur 65 km von Kanchanaburi entfernt und 550 qkm gross, zieht sich durch das bewaldete Tal des Oberlaufs des Kwae Yai, mit herrlichen Wasserfaellen, Sinterterassen und der Phra That Hoehle. Der kleinere, 59 qkm grosse Tham Than Lot oder Chalerm Rattanakosin National Park liegt 97 km noerdlich von Kanchanaburi:

Urspruengliche Dschungellandschaft, hohe Wasserfaelle und die Tropfsteinhoehle Tham Than Lot Noi. Im Sri Nakharin, 1.534 qkm , oberhalb des Erawan National Park haben Naturfreunde und Angler die Chance, auf Floessen im riesigen Srinagarind Reservoir zu wohnen. Der Sai Yok National Park, 108 km von Kanchanaburi entfernt und 500 qkm gross, liegt an der alten Eisenbahntrasse. Wasserfaelle und Fledermaushoehlen sind die Attraktionen. Übernachten kann man in kleinen Huetten auf Floessen auf dem Kwae Noi, der sehr fischreich ist; Handschnur mit gekochten Reiskoernern an kleinen Haken ist das richtige Geraet, frischen Fisch in die Pfanne zu bringen. Vielleicht erwischen Sie den pla yisok, einen Fisch mit zartem Fleisch, der nur im Kwae Yai und Noi lebt. Eine Spezialitaet in Kanchanaburi!


Im Jahre 1941 ging der Vorhang hoch zum fernoestlichen Akt des 2. Weltkrieges, nicht minder grausam als in Europa; ein entsetzliches Kapitel des Krieges. Wenige Monate nach dem Überfall auf Pearl Harbour am 7.12.1941 befand sich Japan im Krieg mit den USA, dem britischen Empire und den Niederlanden. Die Regierung Phibul Songkram verbuendete sich mit den Japanern; sie sah sich ausserstande, ihnen Widerstand zu leisten. Verteidigungsminister Songkram wurde bereits 1938 Premierminister, sympathisierte ohnehin mit den Achsenmaechten und brachte seine nationalistischen Expansionsideen mit der Umbenennung von Siam in Thailand zum Ausdruck. Durch Protektion der Japaner vergroesserte er Thailand um Gebiete von Birma, Malaysia, Laos und Kambodscha. Als die Achsenmaechte auf der Verliererstrasse waren, trat Songkram zurueck. Pridi Phanomjong, der mit Unterstuetzung der Amerikaner die freien Thai angefuehrt hatte, ergriff von neuem die Macht. Nach der Niederlage der Japaner distanzierte sich die koenigliche Regierung von der Politik Phibuls, gab die annektierten Provinzen zurueck und stellte fuer kurze Zeit die Demokratie wieder her. Aber bereits im April 1948 herrschte Phibul wieder und wurde erst 1957 von General Sarit abgeloest.


Um den gefaehrdeten Nachschubweg zur See von Japan ueber Singapore nach Burma zu vermeiden, beschloss die japanische Generalitaet den Bau einer Bahnlinie zur burmesischen Hauptstadt Rangoon - ein phantastisch-utopisches Projekt mitten im Krieg mit einer nicht gerade einfachen Streckenfuehrung am Kwae Noi entlang ueber den Drei-Pagoden-Pass, um bei Thanbyuzayat die burmesische Kueste zu erreichen!


Es begann das dunkelste Kapitel der juengsten Geschichte Thailands. Anfang 1942 arbeiteten die Japaner die Detailplaene fuer die Kriegsbahn aus, im Juni ergingen die Befehle zum sofortigen Baubeginn "ohne Ruecksicht auf Kosten an Geld und Menschenleben". Tausende von Kriegsgefangenen der fruehen Siege wurden nach Burma und Thailand transportiert. Das kam fuer viele Briten, Australier, Niederlaender und US-Amerikaner einem Todesurteil gleich. Die Nahrungsmittel und Medikamente reichten nicht aus, um die Zwangsarbeiter der beiden Trupps zu versorgen, die von Burma und Siam aufeinander zuarbeiteten. Die allierten Soldaten wollten durchhalten; damit hatten die Japaner nicht gerechnet. Im Kaiserlichen Japan war es Usus, in solchen Situationen Selbstmord zu begehen, um nicht "das Gesicht zu verlieren". Darueber hinaus sabotierten die Gefangenen durch Pfuscharbeit.


Groesstes natuerliches Hindernis war auf thailaendischer Seite der unberechenbare Kwae Yai, der, in der Trockenperiode traege dahinfliessend, in der Regenzeit zu einem reissenden Strom anschwillt, der ganze Baeume wegreisst. Von Oktober 1942 bis Februar 43 bauten die Kriegsgefangenen eine hoelzerne Bruecke ueber den Kwae Yai; sie hielt nur wenige Monate den Fluten des Flusses und den schweren Zuegen stand. In Windeseile erarbeitete man neue Plaene fuer eine Stahlbruecke auf Betonpfeilern, die legendaere Bruecke am Kwae. 1944/45 zerstoerten allierte Bomber aus Ceylon den vierten bis sechsten Bogen der Bruecke. Die Japaner ersetzten als Kriegsreparation die drei Boegen durch zwei groessere eckige Elemente.


Die Besatzer gingen aeusserst brutal mit den rund 70.000 Kriegsgefangenen und den unter falschen Vorgaben angelockten 200.000 Arbeitern aus den besetzten Laendern um. Unterernaehrung, Krankheiten oder allgemeine Erschoepfung, Arbeitsunfaelle und Grausamkeiten forderten einen unvorstellbaren Tribut an Menschenleben. Ärzte operierten mit Bauwerkzeugen und ohne Medikamente, um Leben oder Glieder von Verunglueckten zu retten. Man schaetzt, dass etwa 100.000 Zwangsarbeiter und 18.000 Kriegsgefangene beim Ausbau der Strecke starben, die bald den treffenden Namen "Death Railway", Todesbahn, erhielt.In Kanchanaburi markieren endlose Reihen von Kriegsgraebern den Platz ihrer letzten Ruhe; nahe der Bruecke am Kwae hat die thailaendische Regierung das grosse Gelaende fuer den Soldatenfriedhof zur Verfuegung gestellt. Der Besucher betritt ihn durch einen Torbogen in der verzierten Mauer und verstummt angesichts von 18.000 kupfernen Grabtafeln, die woechentlich poliert werden. Was sagen uns einzelne Inschriften wie "Sergeant Anthony Whitworth, United Kingdom, *1918, +1943" - 18.000 mal? Death Railway und die Bruecke am Kwae - nur sentimentales Interesse oder Mahnmal gegen den Krieg? Aber hat uns Leid je veraendert?


Die einst gut organisierten Bahnen in Siam hinterliess der Krieg als Torso:

Gleisanlagen, Bahnhoefe, Betriebswerke und Bruecken waren von zahllosen Bombenangriffen ruiniert. Nur eine intakte Eisenbahn konnte den raschen Wiederaufbau des Landes garantieren. Im Pioniergeist des fortschrittlichen Koenigs Chulalongkorn wandelte 1951 der "State Railway of Thailand Act" die Royal State Railways of Siam in ein staatliches Unternehmen um. Die Streckenlaenge betraegt heute 3.862 km; letzte Neubaustrecke war die 134 km lange Route von Chachoengsao nach Sattahip. Der groesste Staatsbetrieb des Landes beschaeftigt 22.500 Menschen.


In dem einst unwegsamen Königreich hatte die Eisenbahn wesentlichen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Auch als die Kriegsgefangenen die Todesbahn bauten, war das gesamte Gebiet fast undurchdringlicher Dschungel; erst die Bahn machte die landwirtschaftliche Erschliessung dieses Landesteils moeglich. Heute ist die Provinz Kanchanaburi eine der fruchtbarsten Gegenden Thailands. So ist die Eisenbahnfahrt von Thonburi ueber Nakhon Pathom und Kanchanaburi nach Nam Tok, dem heute wenig spektakulaeren Ende der einstigen Todesbahn, fast ein "Muss" fuer jeden Thailandbesucher.


Mit Gruessen an alle Leser!

Heinz Pollmeier

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