Eine Fahrt mit dem Boot auf dem Mae Nam Khong

Copyright  Otto Nongkhai

 Stand 2003 ,Überarbeitet 2.4.2021


Einmal in der Woche zieht es mich auf den Mekong ,der auch Mae Nam Khong = Mutter aller Flüsse genannt wird und knap 5000 km lang ist,


um mich zu entspannen,meine Ruhe zu finden und einen Hauch von Abenteuer zu erleben.


Auch versuche ich , den einen oder anderen Fisch zu fangen ,denn Mekongfische sind in ihrer Quallitaet und Aroma einzigartig.


Ab und zu betaetige ich mich als Faehrmann und bringe eine huebsche Laotin ueber den Fluss.


Seit einiger Zeit bin ich stolzer Besitzer eines 6,5 Meter langem,schmalen Holzbootes

und einem 5,5 PS starken Honda Langstangenmotor.


Den schweren Motor habe ich auf einen Handkarren verstaut ,auch beladen mit mehreren Kanistern Benzien ,2 Paddeln ,Werkzeug ,Verpflegung ,Angelzeug ,und Sonstigem ,was man zum Bootsfahren benötigt.


Morgens um 5 a.m. ,noch vor dem ersten Hahnengeschrei ,breche ich auf um die 800 m zum Mekong zurückzulegen.

Es ist noch stockfinster ,aber am Horizont machen sich erste Anzeichen des nahen morgens bemerkbar.

Aus dem nahgelegenen Tempel ist der Morgengong zu hören und die Buddhas bereiten sich auf den Tag vor und beginnen erst einmal den Tempelhof auszufegeen.

Auch sind schon einige Buddhas zu sehen ,in ihren orangen Gewändern , um mit ihren Opferschalen die Essenspende einzusammeln.

Sie sind barfuss und bewegen sich in einer kleinen Prozession daher.


Einige wilde Hunde begleiten mich ,auf dem Weg zum Mekhong , mit ihrem Gebelle.

Ein kurzer Tritt genügt ,um sie auf Abstand zu halten.

Bin ja kein Viet ,sonst gaebe es heute Hundesuppe ,oder gegrillten Vierbeiner.


Nach 10 Minuten habe ich das Ufer des Mekong erreicht.

In der Dämmerung wirkt der Fluss unheimlich ,wie eine lange braune Schlange ,

die sich gereuchlos ihren Weg bahnt und dann mit ihren giftigen Zaehnen zuzustechen

.

Auch liegt noch Nebel über dem Fluss und bei der feuschten Luft fällt das Atmen schwer.


Da gerade Trockenzeit ist, liegt der Fluss in einem Tal und ich muss erst einmal 20 Meter Höhenunterschied überwinden ,um zum Fluss zu gelangen.

Das ganze auf provisorisch angelegten Stufen in die Erde gegraben und das mit einem 20 Kg schweren Motor auf der Schulter ist ein schwieriger Balanceakt.

Der Schweiss laeuft mir in den Nacken und der Motor versucht mich aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Nach einiger Anstrengung auf dem rutschigen ,nachgebenden Trampelpfad habe ich das Boot erreicht.

Laos liegt zum Greifen nahe und man hat den Eindruck ,dass man rüberspringen könnt.

Einige Lichter am Ufer zeigen an ,dass dort Kies gefoerdert wird ,dass droehnen der Motoren durchdringt die Stille.


Mein Boot schaukelt, mit einer Saling-Drahtschnur vertaut ,im Wasser.


Zuerst einmal den schweren Motor in das schwankende Boot hiefen und festschrauben ,

dann das Wasser aus dem Boot schöpfen und wieder zurück auf die Anhöhe ,um die restlichen Sachen zu holen und den Wagen anzuschliessen ,sonst habe ich bei meiner Rueckkehr zwei.


Das Ganze dauert bis zu einer Stunde.Trotz der Feuscht-Kühle des morgens bin ich schon ganz schön am schwitzen und mein Hemd ist klatschnass.


Es ist unterdessen heller geworden ,der Nebel hat sich etwas gelichtet und die Weite der Mekonglandschaft ist gut zu übersehen.


Es kommt ein Thai die Böschung hinuntergelaufen ,gekleidet mit einem Salong -Wickelrock und T Shird .

Er ist ein Polizist in Zivil ,der mir mit Namen Somsack bekannt ist.


Somsack begrüsst mich kurz und inspeziert mein Boot.Er sucht nach der Partydroge Jaah Baa ,die besonders auf dem Mekong geschmuggelt wird.


Somsack informiert mich auch noch darüber ,dass alle Polizeistationen entlang meiner Route informiert wurden ,dass hier ein wagehalsiger

( verrückter ) Farang mit einem Boot unterwegs ist ,damit ich unterwegs keine Schwirigkeite bekomme ,wegen Polizeikontrollen.

Thaksin hat die Parole ausgegeben ,erst schiessen ,dann fragen bzw.pruefen.


Für einen Thai ist es sowiso unverständlich ,dass ein Mensch zum Vergnügen auf dem Mekong ,

bei dieser Hitze ,mit einem Boot unterwegs ist.( Farang Baa Baa!)


Er warnte mich noch ,dass ich spätestens gegen 6 p.m.mein Ziel erreicht haben sollte ,

denn ab der Dämerrung wir bei vermuteten Drogentransportören erst geschossen und dann gefragt.

Schon einige blutige Razien hat es auf dem Mekhong ,bzw. am Ufer gegeben.


Ich bedanke mich höflich bei Somsack und lade ihn für den nächsten Sonntag zu einem Umtrunk bei mir zu Hause ein.

Mit den Braunhemden sollte man sich immer gut stellen ,um Ärger zu vermeiden.


Dann geht es entlich los.

Ich löse das Schloss und rudere in die Strömung.

Sofort hat mich die reissende Strom gepackt und treibt mich schnell davon .

Ich lasse die Motorstange ins Wasser und ziehe an der Schnur um den Motor anzulassen ,

alles ausbalanziert danit ich mit dem Boot nicht umkippe.


Nach 3 Versuchen springt der Honda-Motor stotternt an,eine schwarze Wolke kommt aus dem Auspuff und er richt nach Benzien und Öl.

Ich setze mich auf die erhöte Holzpritsche ,halte die Motorstange an die rechte Seite zwischen Arm und Körper gepresst,gebe Gas und fahre los,hinein in den noch jungen ,kühlen Morgen.


Bin sturmsicher angezogen mit langem ,dunklem Hemd ,Jacke ,Handschuhen ,Schirmmütze mit Nackentuch, um später die sengende Sonnenhitze zu ertragen.

Auch ein Fernglas habe ich um den Hals gehängt und die Sonnenbrille liegt griffbereit.


Noch ist der Fahrtwind kühl und ich kann die Jacke gut gebrauchen.


Langsam zieht das Boot am Ufer vorbei langsam gegen die Strömung in Richtung Westen.

Der Motor dröhnt laut vor sich hin und jault gequält auf ,wenn ich den Gashebel aufdrehe.


Ich muss immer versuchen der starken Gegenströmung auszuweichen ,d.h.die Seite wechseln und dort fahren , wo die Strömung nicht so stark ist fahren egal ob Laos oder Thai.


Die meiste Zeit geht es auf der Lao-Seite besser voran ungefährt im Abstand von 10 Meter zum Ufer .

Zuerst kommt die Lao-Freundschaftsbrücke in Nongkhai und ich peile hier den 3 ten und 4 ten Brückenpfeiler an ,um nicht auf eine Sandbank aufzulaufen.


Ueber mir noch Stille ,die Bruecke ist um dieser Zeit noch geschlossen.


Jetzt ,im April ,ist der Wasserstand immer sehr niedrig und wo man gestern noch gut fahren konnte ist heute eine ,im seichten Wasser versteckte ,Sandbank.


Bei so einer Fahrt ist es normal ,dass ich auf eine oder zwei dieser Sandbänke auffahre.

Dann muss ich aussteigen ,manchmal mitten auf dem Mekong und das Boot wieder in die Strömung zerren.

Dabei muss ich höllisch aufpassen ,dass ich schnell wieder ins Boot springe ,wenn es in der Strömung liegt ,sonst wäre das Boot ohne mich fort und das ist nicht so gesund.


Am liebsten fahre ich bei Hochwasser ,da ist die Strömung zwar stärker ,aber ich kann frei drauflos fahren und brauch nicht so aufzupassen.

Aber auch bei Niedrigwasserstand ist die Strömung oft stark und meine Motorstange schwingt hin und her und ich muss sie fest umklammern ,damit sie mir nicht aus der Hand gerissen wird und das Boot dann zum Spielball der Strömung und Wellen wird.


Die Brücke befindet sich bereit lange hinter mir und der Fluss macht eine starke Kurve .

Links und rechts vom Ufer liegen grün-gelbe Felder ,meistens Mais oder Zuckerrohr ,aber auch mit Tabak bepflanzt.

Dieser Teil des Isaan ist besonders fruchtbar und auch die Farmer verdienen genug Geld mit dem Tabakanbau ,anders als wie ihre Kollegen in der ärmeren Gegend um Ubon ,Si Sa Ket bis nach Surin,

wo der Boden schlechter ist ,das Wasser fehlt und die Farmer jeden Tag ums Überleben kämpfen müssen.

Die Menge an fruchtbarem Material, das der Mekong

Jahr für Jahr mit dem Hochwasser an den Ufern zurücklässt, schafft Boden für frisches Gemüse und Salat.


Vereinzelt sieht man offene Holzhütten und Schuppen .

Auch laut bellende Hunde und kreischende Hähne sind zu hören .

Links und rechts des Flusses wachsen Bananen-und Mangobäume und dort erstreckt sich ein Feld mit Annanaspflanzen und Papaya.


Eine Starkstromleitung spannt sich quer über den Mekong und verschwindet zwischen den Baumgipfeln auf der Lao Seite.

Ja,der Strom in weiten Teilen des Isaans kommt von Laos,

dem kleineren Bruder Thailands.



Auch einige Fischer haben ihre Netze über den halben Mekong ausgebreitet und ich muss aufpassen ,dass mein Boot sich nicht in so einem Netz verfängt und ich dann Ärger mit dem Besitzer bekomme.

Das ein oder andere Mal habe ich so ein Netz durchfahren ,wenn der Fischer zu weit in die Fahrrinne gefischt hat.

Der anschliessende Streit habe ich mich mit einem kurzen " Mai Pen Rai oder kor doot khrap" und einer schnellen Flucht entzogen.

Der Mehkong ist für jeden da und wenn ein Fischer sich mit Netz zu weit herauswagt ,

wo soll ich denn dann durchfahren und fliegen kann mein Boot leider nicht???



Unterdessen ist es 8 Uhr geworden und aus einem grösseren Ort auf der Thai Seite erklingt aus dem Dorflautsprecher die Nationalhymne.

Danach ist die Stimme einer Frau zu hören ,die die neuesten Nachrichten verkündet ,alles über Lautsprecher ,der meistens schon um 5 Uhr zu plärren beginnt und auch Langschläfern das Leben schwer macht.

Der Lautsprecher übertöhnt selbst das ständige Gebrumme und Getöse meines Motors.

Ich selbst habe schon mal in meinem Dorf so einen Lautsprecher sabotiert ,mit einer Drahtschere ,als ich vergebens dagegen angegangen bin.

Heute habe ich eben meinen Schlafrytmus geändert und bin schon weit vor der Lautsprechereinschaltung wach und am serven.


Weiter geht die Fahrt und ein weiterer Ort auf der Thai Seite ,

Amphoer Thabo ,kommt in Sicht.


Hier befindet sich ein kleines Wasserkraftwerk mit Staumauer ,dass die Australier gespendet haben und das auch etwas Strom erzeugt.

Das Wasser eines kleinen Nebenflusses des Mekong wird hier gestaut ,aber nur bei Hochwasser kann wirklich Strom erzeugt werden.


Mehrere Fischaufzuchtbecken und ein Motorboothaus von der Wasserschutzpolizei sind zu sehen.


Da der Mekong ein Grenzfluss ist ,sind am Ufer vereinzelte Armeestützpunkte angelegt und die Soldaten verfügen natürlich über die entsprechenden Boote und Bewaffnung.

Thabo ist weit weg vom Fluss angesiedelt ,denn bei Hochwasser stehen weitere Ufergegenden unter Wasser.

Daher sieht man auch wenige Häuser diese grossen King-Amphörs.


Die tägliche Körperpflege findet oft am Ufer und im knietiefen Wasser statt.

Kinder spielen in den braunen Fluten und erfreuen sich an ihrem noch sorgenfreien Lebens.


Auf der Lao Seite ist ein kleiner Steg ,der ins Wasser ragt .Hier waschen die Frauen ihre Wäsche im braunen Mekhong Wasser ,ueberall sind Schaumkrohnen zu sehen.

Es wird fleissig geschrubt und das Lachen und Singen ist weit zu hören.


Auch das Wäschewaschen ist ein Teil des Sanuk in dieser Gegend ,anders als im emanzipierten Europa.


Als die Frauen mich sehen winken sie mir zu und laden mich zum Verweilen ein ,aber dass ist für mich zu gefährlich ,nicht nur wegen der schönen Laoten ,sondern auch ,weil ich nicht im Besitz eines laotischen Visas bin, das zum Betreten von Laos berechtigt.

Lao-Polizei in Ziviel lauert überall und ist scharf auf meinen Motor.

Also geht es weiter gegen Westen.



Der Mekhong ist die lebensspendenden Ader Südostasiens.

Alles Leben rund um den Fluss findet auch am Fluss statt.

Besonders für Laos stellt der Fluss den wichtigsten Transportweg für

Menschen wie Güter dar, da auf dieser Seite kaum oder schlechte Strassen existieren.


 Wieder macht der Mekhong einen grossen Bogen und ich muss die Seite wechseln um nicht gegen die starke Strömung anzukämpfen.

Wenn die Strömung mal nicht so stark ist ,kann ich auch in der Mitte des Flusses fahren ,aber leider kommt das nicht so oft vor.

Nur der Rueckweg ,mit der Stroemung ist klasse ,dann komme ich mir vor wie ein Motorboot.


Die Uferwände sind plötzlich sehr hoch und ich fahre wie in einer tiefen Schlucht daher.

Wenn ich hier mal einen Motorschaden hätte ,ich könnte nicht an Land gehen ,da die Steilwände keinen freien Platz zum Anlegen bieten.

Zum Glück habe ich heute mal keinerlei Probleme mit dem Motor ,Mad in Japan.


Jetzt kommt der Thai-Ort ,Ampöer Sri Chiang Mai ,der 45 km von Nongkhai entfernt liegt,und sich am linken Thai-Ufer befindet

Auch dort wieder ein grösseres Armeelager mit einigen Schnellbooten ,

auf denen MGs in der Sonne blitzen.

Ein Soldat ,der in einem Liegestuhl liegt ,winkt mir zu.

Er beobachtet mit einem Feldstecher die Umgebung.


Sri Chiang Mai was nicht mit Chiang Mai zu verwechsekn ist ,befindet sich genau gegenüber Vientianes ,der Hauptstadt von der Demokratik Peoples Republik Laos und da ist die starke Armeepresents auf beiden Seiten normal.


Hier bleibe ich natürlich auf der Thai-Seite ,um nicht in in Schwirigkeiten zu geraten,

denn ein Farang im Boot fällt natürlich überall sofort auf wie eine bute Kuh.


Sri Chiang Mai ist dichter mit kahlen Betonhäusern bebaut, das Ufer mit einer Betonmauer befestigt,

Steintreppen führen zum Wasser.

Man sieht Restaurants mit Terrassen ,Tempel ,Autos am Parkplatz, Stromleitungen und GSM-Antenntürme

Auch ein Guest Haus betriefen von einem Schweizer soll es geben.


In Vientiane befinden sich auch unzählige Mekhong-Restaurants auf Pfählen,auch ein Flooting Restaurant ist vorhanden.

Dann das Regierungsgebäude und einige Tempel ,wo man die Verzierungen und Mosaike in der Sonne glänzen sieht.


Ja ,Vientiane ist die Hauptstadt des kommunistischen Laos ,eine Welt ,die das Thailand vor 20 Jahren wiederspiegelt ,als die Welt hier noch in Ordnung war.


Trotzdem Laos als ärmere Bruder von Thailand bezeichnet wird ,kommen mir die Laoten freundlicher und fröhlicher vor ,anders als wie die kapitalistischen Thais ,wo nur derjehnige etwas zählt ,der es zu viel Geld und Reichtum gebracht hat.

Eine Reise durch das jungfraeuliche Laos würde ich jedem empfehlen=

eine Fahrt in eine andere Welt voller Abenteuer ,Natur und Romantik.

Man sollte nur viel Zeit haben und Alles gelassen nehmen.


Loas hat auch ein ausgezeichnetes Bier und auf meinen Abstechern mit dem Boot habe ich oft am Lao-Ufer halt gemcht ,um das eine oder andere Bier Laos als Erfrischung zu mir zu nehmen ,aber nur dort ,wo ich bekannt war und wo es kein Ärger mit der Imigration-Polizei gab.

Als Tauschgegenstand hatte ich dann immer eine Pulle Mekong-Whiskey zur Hand.



Hinter Sri Chiang Mai liegen einige Boote mit Bambushütten und wieder sind viele abgetrennte Gebiete zu sehen ,die als Fischaufzuchtbecken benützt werden.

Es ist eben bequemer die Fische mit der Hand zu fangen ,als wie sie zeitaufwendig zu angeln.

Der Geschmack dieser Zuchtfische ,die mit Kunstfutter und Hua Han gemästet werden ,

ist dann nutürlich unter aller Sau und nur mit viel Chilly zu geniessen.


Nichts für mich ,denn ich bin auch ein Geniesser und ziehe den frischen Fangfisch ,kg zu 160 Bath vor.

Große, braune, träge Wassermassen fliessen mir entgegen und ich komme gut voran.


Vor mir eine Wasserpumpenanlage ,die das angrenzende Dorf mit Trinkwasser versorgt .


Solche Pumpenanlagen befinden sich oft auf beiden Seiten des Mekong-Ufers.


Auf der Lao Seite ein etwas gröserer Hafen ,wo einige grössere ,verrostete Schlepper und Kähne stehen.

Von hier fährt auch das Speedboot in Richtung Pak Lai,ein 4 Stunden "Ritt" auf den Mekhong ,der nicht ungefährlich ist.

Von Pak Lai aus kann man ein anderes Schiff ,oder Pick Up nehmen ,dass die alte Königsstadt ,Luang Prabang anfährt .

Auf dieser weise umgeht man sich den gefährlichen Landweg über Vien Väng ,wo immer mit überfällen zu rechnen ist und wo noch vor einem Monaten 2 Schweizer auf Raedern ihr Leben lassen mussten.

Auch am Lao Flughafen komme ich vorbei.Flug nach Bangkok mehrfach am Tag nur eine Stunde.


Gerade setzt sich ein grosser Kahn in Bewegung .

Das Dach des Bootes ist mit umfangreiches Handgepäck zugestopft,

dass in Form von Säcken voller Reis, Grünzeug und

Wurzeln, aber auch lebenden Hühnern und Enten in kleinen, geflochtenen Käfigen besteht.

Mit knappen 30 km/h geht es im Slalom flussaufwärts.


Hier eine grössere Insel ,die zu Laos gehört ,trotzdem sie mehr auf Thai Seite liegt.

Felder und Bananenbäume befinden sich auf dieser Insel.

Auf der Thai-Seite liegt Ban Mohr ,ein kleiner Ort der vom Schmuggel mit Laos lebt.


Es wird langsam warm ,die Sonne liegt mir noch im Rücken ,aber wenn der Mekong einen Bogen macht habe ich die Sonne im Gesicht und muss blinzeln.

Die Sonnenbrille tut ihre Dienste und es geht weiter gegen Westen.


Ich passiere die entlose Weite von Feldern ,Sträuchern und Gestrüb.


Dann wird es plötzlich hügelig und der Fluss wird schmäler und die Wassermassen wilder.

Die Gegenströmung nimmt an Stärke zu und ich habe oft Schwirigkeiten das Boot gerade zu halten.

Eine Unachtsamkeit und das Boot schlingert durch die Gegend und könnte sich überschlagen.

Das Wasser ist aufgewühlt und vereinzelt sieht man kleinere Strudel und Stromschnellen.

Ich muss verdammt aufpassen ,dass die Wellen nicht in mein Boot schwappen und ich dann mit dem Boot absaufe.

Der Wassserschöpfer ist oft im Einsatz ,ich bin ja ein Einmannbetrieb.


Vor mir eine grosse Laos-Insel auf der ich erst einmal eine Pause einlege ,um mich zu erhohlen und der Motor muss ja auch mal abgekühlt werden.So eine Stange zu baendigen kostet Kraft.


Es ist gerade 10:30 a.m.


Auf der Insel befinden sich Reisfelder ,aber auch viel Unkraut ,Sand ,Gras und Schilfrohr

und ich halte in dem nicht bevölkerten Teil der Insel ,

um nur kein Aufsehen zu erregen.

Ich muss das Boot wegen der starken Strömung gut vertauen ,

damit ich nicht plötzlich ohne Boot dastehe und nicht mehr auf Thai Seite zurück kommen kann.

Ich blicke auf die Thai Seite ,die felsig und mit Höhlen vor mir liegt und unfreundlich und gefährlich wirkt.


Ich halte mein Piknick bestehend aus Klebereis und Hähnchenteilen und ruhe mich aus und geniesse das wohltuende Gurgeln des Flusses


Nach einer Stunde ist der Motor abgekühlt.

Ich fülle den Benzientank und fahre weiter.

Jetzt liegt der schwierigere Teil der Strecke vor mir.

Die Strömung ist noch stärker als vorher ,einige grössere Strudel sind zu sehen.

Das Wasser rauscht,plätschert und gurgelt mit Drehbewegung.


Wenn ich mal einen grossen Strudel durchfahre muss ich die Motorstange ziemlich fest halten .

Zuerst wird man vom Strudel angezogen und dann wieder ausgespuckt.

Hier muss man das Boot gut in Ballance halten.

Ab und zu schwappt Wasser in mein Boot und ich muss es mit einem Schöpfer wieder nach draussen befördern!

Einige Steinsäulen ,oder Felsen ,die aus dem Wasser ragen sind zu sehen mit roten Makierungen und dann wieder vereinzelte Bowjen,

die die Fahrtrinne anzeigen.

Weicht man von der Fahrtrinne ab ,stösst man unweigerlich auf versteckte Felsen ,die sich unter Wasser befinden.

Der Bootsverkehr ist hier stark.

Speedboote aus Laos,grosse Transportkähne die Mensch und Fracht befördern ,und viele Fischerboote und alle erzeugen Wellen.


Die Laoten benutzen ,anders als wie die Thais ,den Mekhong als Wasserstrasse ,da sie selbst hier kaum gute Strassen haben ,höstens einige Pisten mit vielen Schlaglöschern ,ähnlich wie in Kambotscha.


Am Thai Tempel Wat Hin Mah Peeng ,einem berühmten Königstempel,befindet sich die engste Stelle des Mekongs auf meiner Strecke und die Fahrrinne ist nur so von Steinen und Felsbrocken ,ähnich der Lorelei ,gespickt.

Dazu kommen noch die Speedboote ,die schnell und rücksichtslos diese Stelle passieren.

Ich muss also die Augen und Ohren überall haben ,hinten ,vorne und zur Seite und am Besten auch nach oben.

Die zahlreichen Felsen, Untiefen und daraus resultierenden Stromschnellen sind nicht zu unterschätzen.


Der Anblick dieser Felsen und dem darauf trohnenden Tempels ,Pagoden und Figuren ist wunderschön ,aber ich kann dieses Bild nur kurz geniessen denn ich muss hier verdammt aufpassen und mich konzentrieren.


Ich sollte es tunlichts vermeiden diesen Expressbooten vor den Bug zu kommen, denn das würde ich nicht überleben ,bzw mein Boot würde dann in der Mitte durchgeteilt werden.

Zum Glueck hoert man den droehnenden Motor schon von weiten.


Auch vor der starken Wellenbewegung an diesem Engpass muss ich mich in acht nehmen ,dass sich mein Boot nicht mit Wasser füllt und ich dann als U-Boot weiterfahren muss.

Hier haben schon einige Asiaten ihr Leben ,oder zumindest ihr Boot verloren.

Zu reißend gebärdet sich der Mekong an dieser Stelle.


Aber ich habe wieder einmal Glück und passiere diese nicht ungefährliche Stelle.

Routine macht den Meister!

Boot und Schraube bleiben heil und ich habe auch noch kein Wasser im Mund höstens etwas Angstschweis auf der Stirn.


Dann befinde ich mich wieder auf einem breitem ,ruhigem ,langsamfliessenden Abschnitt des Mekhongs , mit einigen kleinen Inseln und Sandbänken.

Hier kann ich die Fahrt wieder mehr geniessen und auch mal etwas entspannen.

Die träge dahinfliessenden ,braunen Wassermassen wirken beruhigend.


Die Stille hier die nur vom Rauschen und Getoese des Flusses unterbrochen wird.

Links und Rechts ziehen Hügel,Wälder ,ein parallel zum Fluss verlaufende Strasse und kleine ,vereinzelt stehende Holzhäuser und Strohhütten dahin.

Fischer in ihren Booten ,die ihre Netze im Auge behalten und spielende Kinder im Wassser deren brauner Körper sich gar nicht von den braunen Fluten abhebt.

Kinder und wäschewaschende Frauen winken mir zu.


Ein Farang ist selten in dieser Gegend und dann nnoch in einem Boot.


Manche Kinder wollen zu meinem Boot schwimmen ,um mitgenommen zu werden ,aber ich bin schneller und fahre winkend vorbei.

Auch ausgestreckte Daumen ,deren Besitzer sich einen Trip erhoffen ,übersehe ich einfach ,

denn die Ruhe und Ordnung in meinem Boot geht mir heute mal über alles.

Nur huebsche ,langschwarzhaarige haetten eine Chanse mitgenommen zu werden.


Ein paar Boote schaukeln im Wasser und die Wellen klatschen gegen das Ufer.


Der Rücken fägnt auch schon langsam an zu schmerzen ,nach dieser mehrstündigen Tour und meine Sitzfläche ist auch schon "wundgeritten"Die Sitzhaltung und teilweise Anspannung ist nicht gesund!


Darum lege ich an einem schattigen Platz wieder mal eine kurze Pause ein,bevor ich den letzte Schwirigkeitsgrad dieser Strecke ,der Nam Took Wasserfall ,passieren muss.

Die Sonne steht fast schon senkrecht und ich will am späten Nachmittag am Ziel meiner Tagesetappe sein .

Wieder einige Inseln ,welchem Land sie gehören weis ich nicht keine Fahne zu sehen,Niemandsland?

Da wieder ein Fischerdorf mit vielen Fischerbooten und die weit gespannten Fischernetze über dem Fluss laden mich zum Durchfahren ein.Der Fluch ist mir sicher!


Die Berge werden höher und der Mekong wieder einmal schmäler und somit das Wasser schneller und reissender.

Wir befinden uns in der Schlucht des NAM TOOKs.

Von links ergiesst sich in der Regenzeit ein grosser Wasserfall , tosend in den Mekhong ,aber jetzt ist zum Glück Trockenzeit und nur ein kleines Bächlein fliesst plätschernd in den Fluss aller Flüsse.

Also kein grosses Hindernis für mich und ich bleibe trocken.


Die Felsenformation ist hier besonders schön ,denn das Wasser und die Witterung haben Jahrhundertelang schöne ,abstrakte Figuren in die Felsen "gemeiselt".


Vereinzelt erkennt man nackte Felswände ,die drohend aus dem braunen Wasser hervorschauen.


Das Problem in dieser Schlucht sind die hohen Wellen ,die von vorbeifahrenden Frachtkähnen verursacht werden und die vom Ufer her zurueckschlagen.

Dazu die Enge und ich muss mein Boot wieder einmal geschickt an den Wellen vorbei manövrieren ,um nicht abzusaufen.


Nach 15 Minuten ist auch dieses Hindernis überwunden und ich habe fast freie Fahrt zum Ziel.


Jetzt mich noch um ein paar Fischernetze mogeln ,die hier quer über dem Mekong gespannt sind und die vertrauten Flüche über mich ergehen lassen und ich bin wieder im seichteren Gewässer.


Der Mekhong wird breit und fliesst wieder langsam und gemächlicher dahin.

Sträucher und Wälder links und rechts des Flusses.

Auf der Thai Seite ein hoher Berg mit einem Tempel auf der Spitze der ,wie eine Burg am Rhein ,dort thront.


Mein neues Problem sind die vielen Sandbänke ,die es hier überall gibt und die man in seiner Fahrtberechnung mit einbeziehen muss.

Plötzlich ein starker Ruck ,der Motor würgt ab und ich sitze fest ,mitten auf dem Mekhong auf Flachsand und es geht nicht mehr weiter.

Die Ströhmung fliesst auf beiden Seiten des Bootes vorbei und trotzdem komme ich nicht vom Pfleck.

Ich muss aussteigen und mich mit aller Macht gegen das Boot stämmen.

Platsch ,schon liege ich quer im Wasser ,aber das Holzboot rührt sich nicht vom der Stelle.

Dann plötzlich ist das Boot wieder frei und ich hechte schnell hinein ,bevor es sich steuerlos davonmacht.

Das Boot schwankt gefährlich hin und her.

Nach 5 Minuten habe ich auch den Motor wieder in Gang bekommen ,noch früh genug ,dass mich die Stromschnellen nicht wieder in den Engpass treiben.

Bin jetzt vollkommen durchnässt ,aber das ist in dieser Hitze ,die hier herscht ,sogar eine Wohltat.

Die Sonne steht senkrecht und brennt unbarmherzig auf mich nieder.

Waere ich kurzaermelig ,ich haette einen starken Sonnenbrand.


Es geht weiter,aber ich fahre langsamer und vorsichtiger.

Dabei stecke ich ab und zu ein Paddel ins Wasser ,um die Wassertiefe auszuloten.


Auf laotischen Seite bleibt alles beim Alten:

vereinzelte Hüttendörfer, Stelzenhäuser mit Strohdach, Seitenwände aus Geflecht.

Zerbrechlich aussehende, oft wirklich zerbrochene Leitern führen zum Fluss. Keine Straße, keine Autos.

Dafür viele Kinder, die am Fluss spielen und sich vergnügen.

Boote liegen verteut am Ufer.

Mein Boot habe ich auch einem Laoten abgekauft ,die verstehen den Bootsbau .


Nach einer Stunde erreiche ich den kleinen Ort Amphör Sang Khom ,

der auf der linken Flusseite liegt.

Eine schöne Uferpromenade mit vereinzelten Restaurants auf Pfählen ist zu sehen.


Häuser ,einen Markt ,Tempel und Guest Häuser ,die direkt am Mekong liegen und wo Farangs faul in Haengematten relexen ,prägen das Bild diese Ortes.

Ein reger Fährbetrieb ist hier zwischen Laos und Thailand zu beobachten und ich vermute ,dass dieser Ort hauptsächlich vom Schmuggel lebt.

Besonders nachts ist der Bootsverkehr stark und man weis nie was sich in diesen Booten befindet.

Die Polizei schaut weg und hält aber die Hand auf.


An den Uferhängen ,wo der Boden fruchtbarer ist ,sind kleine Gemüsegaerten stufenförmig angelegt.

Besonders die rotleuschtenden Tomaten fallen mir direkt ins Auge und ich verspüre Kohdampf.


Ich übernachte in eines dieser Guest Häuser ,dass auf einer kleinen Mekong Insel liegt ,

die mit einer wackeligen Holzbrücke mit dem Festland verbunden ist ,

für 100 Bath.

Als Gegenwert erhalte ich eine kleinen Strohhütte mit Ventilator und Moskitonetz.

10 Meter entfernt liegt die Gemeinschaftsdusche und die Toiletten.

Abends ist hier Romantik pour!


Durch die Ritzen kann man den Fluss sehen .

Nachts pfeift der Wind einem um die Ohren und man kann den Ventilator abstellen.

Es sind noch weitere 10 Strohhütten in der Umgebung verteilt ,

aber ich bin heute der einzige Gast.


Abends hat man einen wunderschöner ,romantischen Blick auf den Mekong und das nahe Laos ,von wo einige Lichter über den Fluss leuchten und die Gesänge aus einer entfernten Bars ,oder Party sind zu hören.

Besonders das dumpfe ,monotone Dröhnen einer Holztrommel ist nicht zu überhören.

In der Ferne sieht man Lichterketten ,die wie Diamanten aussehen die aufgereit im Mondschein glitzern.


In Sang Khom werden um 8 p.m.die Bürgersteige "hochgeklappt" und es wird dann sehr ruhig.


Der Mekong fliesst leise in seinem Bett dahin .

Ich falle erschöpft in den Schlaf ,nach diesem anstrengenden Tag und träume von einem versunkenen Schatz im Mekong ,den die Laoten bei ihrer Flucht im Indochinakrieg ,den Fluten überlassen haben

Ich bin gerade mit meiner Taucherausrüstung unterwegs und finde auf dem Mekong-Grund ,zwischen dem Sand ,Goldstuecke und Schmuck.


Leider war alles nur ein Traum und ich erwache am nächsten Morgen so arm - reich ,

wie ich eingeschlafen bin.


Hatte die Nacht Kordel an Boot und dicken Zeh gebunden und sofort gemerkt ,wenn sich Boot ohne mich verabschiedet haette.


Nach einem kräftigen Frühstück aus Eiern ,gebratenen Schinken ,

und Bagett Brot aus Laos ,geht es schon früh wieder auf Fahrt,

denn Morgenstund hat Gold im Mund und es ist noch nicht so heiss.


Von Sang Khom fahre ich in Richtung Pak Schong.


Zuerst lasse ich es etwas genütlich angehen und fahre mit meinem Boot in einen toten Mekong Arm um meine Angel auszuwerfen.

Nach einer Stunde gebe ich frustriert auf ,denn ausser einem kleinen Welz mit Schnurbad beisst bei mir heute nichts an.Fischbraten adee!


Den Welz entlasse ich wieder ins Wasser ,dass soll ja nach buddhistischem Glauben Glück bringen.


Thais fangen Fische auch auf eine andere Weise.

Eine lange Kordel wird an den beiden Enden mit 2 schweren Steinen befestigt und ins Wasser gelegt.

Alle 2 Meter wird ein Angelhaken mit einem Stück brauner Kernseife befestigt.

Einmal am Tag lässt man dann ,im Boot sitzend ,die Kordel durch die Hand gleiten und schaut nach ,ob ein Welz angebissen hat.

Ja ,diese Welze stehen auf Kernseife und ich habe auf diese Weise auch mal pro Tag bis zu 8 Welze gefangen ,auf 20 Meter Kordellänge.


Ohne viel Chilly lässt sich dieser Fisch aber nicht geniessen ,da sonst die Seife hervorschmeckt.


Ich mache es mir etwas gemütlich ,stelle den Motor ab,lasse mich ein bischen schaukel ,höre Radio und geniesse die Unerreichbarkeit durch die Zivilisation.

Auch ein paar Paddelschläge sind angesagt um in Übung zu bleiben.


Irgendwann wird es mir aber doch zu langweilig und ich fahre wieder im reissenden Mekhongstrom.

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Berichte


sehr interessant was Du vom Angeln berichtest. Welche Fische gibt es im Maekhong und wann ist die beste Zeit zum Fang. Schreib doch auch mal welche Fische am stärkten vertreten sind und wie man sie fängt.

Ist es eigentlich auch möglich am Fluss nach Wildenten zu jagen und lohnt es sich?

Ich möchte Dir in Deiner Beschreibung nicht vorgreifen und warte gespannt auf den weiteren Verlauf des Ausflugs.

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Fische im Mekhong sind:

Plaa poo ,plaa kow ,plaa yook ,plaa nang ,plaa sueam ,plaa uen ,plaa jowlakey ,plaa nam soo ,plaa bueck


Die Fangmethoden sind ,wie bei uns mit Netz ,aber das eine Ende wird an einer Bowje gebunden und die Mekongstroemung treibt die Fische dann ins Netz.

Im Handbetrieb kann man auch Fische mit einem aufgerollten Kleinnetz

( häär ) fangen.

Man geht ins huefttiefe Wasser und wenn man Fische sichtet ,wirft man das Netz in einem Schwung aus.

Wenn man Glueck hat und schnell ist ,bleibt etwas drin haengen.



Das Fischen im Mekong ist sehr muehsam und oft gibt es tagelang keine groesseren Fische zu kaufen.

Ich glaube die Laoten habe da mehr Erfolg.


Dafuer wird man mit Farmfisch ,Krabben ,Tintenfisch ,

die kuenstlich ernaehrt werden und auch danach schmecken ,zugeschuettet. :heul: :ohoh: 

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Fortsetzung:

Die Natur wird wilder ,rauer ,steiniger und einsamer, das Wasser aber sauberer ,manchmal sogar kristallklar ,ungewöhnlich für diesen Mekhong.


Kleinere Insel folgen auf grössere ,der Sand schimmert golden im Sonnenlicht .

Hier würde es sich vieleicht lohnen ,Sand zu sieben oder zu waschen , um nach Goldstückchen ausschau zu halten.


Das Wasser strömt schnell ,manchmal reissend und oft sind Strudel zu sehen.


Ohne Makierungssteine und roten Bowjen mit grossen Nummern versehen die den Weg weisen ,

ist das Weiterkommen sehr schwer ,denn viele Felsspitzen ragen ,teils im Wasser nach oben und jedes Auflaufen auf diesen Felsen würde ein Kentern des Bootes mit sich bringen.


Das Ganze kann man auch als Steinlabyrinth bezeichnen ,

ein wildes Durcheinander von Felsen ,Steinen,Sträuchern ,Bäumen und Wasser .

Nur Ordskundige kommen heil hir durch.


Ab und zu rauscht ein Speedboot nur 2 Meter an mir vorbei ,dass 5-7 Laoten nach Pak Lai bringt.


Die hohhen Wellen dieser Boote erfordern von mir immer gute Navigationsentscheidungen ,

um nicht zu kentern.


Jedes Jahr kommt es auf dieser Strecke zu einigen tödlichen Unfällen ,

wenn die Speedboote mit hoher Geschwindigkeit auf diese Felsen auflaufen ,dann nützen den Reisenden auch nicht die Motoradhelme die sie bei der Fahrt tragen müssen.


Trotzdem ist die ganze Gegend wie ein Naturschauspiel ,dass man selten sieht ,wo tödliche Gefahr und das Wunder dieser Erde so nah zusammen liegen.

Wildes Wasser ,Inseln teils mit einem Baum bewachsen ,teils nur nackter Fels,Berge ,Sandstrände ,Vögel ,Fische ,das Flimmern der Sonne und das unentliche Gurgeln und Tosen des Flusses.


Für mich einer der schönsten Mekhong Strecken in Thailand.


Felsen die wie von Geisterhand erschaffen wurden und die Vielfalt von Motiven wiedergeben ,teils Menschengesichter,teils Tierformen oder Ungeheuer.


Diese entlose scheinende Wildnis ,die ab und zu von einzelnen Bambushütten ,oder Fischerbooten unterbrochen wird.

Eine art Paradies ,dass man nicht überall findet und das ich kaum verlassen will.


Die immer stärker werdende Ströhmung und Strudel mahnen mich zur Vorsicht.

Wir befinden uns am nordöstlichen Ende von Thailand ,

wo der Mekhong einen gewaltigen Bogen auf der Landkarte macht.


Langsam komme ich an die Grenzen dessen ,was mein kleines Boot und Motor zu leisten vermag.

Noch einen Bogen nach links und dann erblicke ich mehrere Stangen mit roten Fahnen.


Hier ist der Mekong so wild und reissend ,wie das Wasser bei einem Wasserfall und die Strudel sind so gross,

dass ein Truk hineinpasst.

Nur noch grosse Schiffe und die schnellen Speedboote können diese Stromschnellen passieren.


Ich habe kaum noch die Kraft , die Motorstange in der Hand zu halten und wenn ich die Gewalt darüber verlieren ,dann würde ich für immer in einem dieser grossen Strudelloescher verschwinden.


Für mich ist hier Schluss und ich trete nach einer kurzen Pause und nach Inhalierung dieses grandiosen Naturschauspiels den geordneten Rückweg an.


Nach einer Stunde bin ich wieder in Sang Khom denn die Rückfahrt ,mit der Strömung ,

geht doppelt so schnell wenn nicht sogar schneller.

Ich schiesse dahin und der Fahrtwind weht erfrischend ,bei dieser Hitze , um meinen ganzen Körper.


Noch eine Nacht im Mekong Guest Haus ,bei einer romantischen Vollmondnacht und einigen Flaschen Bier Lao mit Bratfisch.


Am nächsten Tag ,nach 4 Stunden Fahrt ,bin ich wieder in meinem Heimatort, in Nongkhai ,und habe eine schöne Tour hinter mir ,die mich bis an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit gebracht hat.


Erlebnisse ,die man kaum in Worten und Bilder fassen kann ,aber im Gedächnis bleiben diese Erinnerungen bis zum Tode unauslöschlich verankert.



Wenn ich den Mekong sehe ,dann muss ich an die Melodie von der -Moldau-

denken einen Fluss ,den der Komponist von der Quelle bis zur Mündung musikalisch beschrieben hat.


Der Mekhong ist mit seinen fast 5.000 km der fünftlängsten Fluß der Erde.


Im tibetische Hochland/ Himalaya in Tibet liegt seine Quelle.


Dann fliesst er durch Südwest-China, Laos, Thailand, Kambodscha und Südvietnam und wird zum gigantischen Flußdelta in Vietnam, wo er schließlich ins Südchinesische Meer mündet ,immer vorbei an faszinierende Landschaften und exotische Völker.


Der Mekong , die lebensspendenden Ader Südostasiens ,ist für mich einer der schönsten und abenteuerlichsten Flüsse dieser Welt

und nur wegen diesem Fluss halte ich es noch immer im Isaan aus ,

ein Landesteil Thailands so voller Gegensätze und Armut.


Einer meiner Fernziele ist es, den Mekong bis zu seiner Quelle in Tibet/Himalaya zu erforschen ,

denn die andere Richtung bis zum Mekong Delta habe ich schon ,zum grossen Teil ,befahren ,aber nicht mit eigenem Boot ,zu gefaehrlich!.

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