Isaan

Copyright  Otto Nongkhai

Stand 2004 ,Überarbeitet 3.4.2021


 Der Isaan macht ca ein Drittel der Fläche Thailands aus.


Der Isaan ist ein noch touristisch unterentwickelter Landteil Thailands ,der aber geschichtlich einiges zu bieten hat.


In Ban Chiang wurden bis heute 18 Tonnen prähistorische Funde untersucht ( Skilette ,Tonscherben ,Bronze und Eisen )

,aber man ist sich bis heute nicht sicher ,wie alt der Isaan ist.


Man vermutet aber ,dass die beruehmten Toepferwaren von

Ban Chiang ,mit ihrem huebschen ,rotem Muster etwas 6.000 Jahre alt sein sollen und somit ist Ban Chiang ein Ort der aeltesten Bronzezeit,die der Menschheit bekannt ist.

Verkauf ,oder alleine der Besitz von Gegenstaenden aus Ban Chiang steht unter Strafe.


Andere gefundenen Gegenstände ( Steinwerkzeuge, bronzene Gegenstaende , Tontoepfe ,Glasperlen ,Halsketten und eiserne Werkzeuge) stammen aus der Zeit

von 2.000 -4.000 v Chr

womit Ban Chiang zu den ältesten bekannten Kulturen der Welt zählt.


Es gibt aber keine Anzeichen ,dass diese Kulturen zu einer Stadtbildung führte ,vielmehr war es immer eine ländliche-dörfliche Kultur.


Man nimmt an ,dass die Menschen aus Ban Chiang über China und Nordthailand hierhin eingewandert sind.


Von Payao wird berichtet ,dass diese Stadt auf einem Gelände errichtet wurde ,dass einmal 8 Stadttore und kräftige Stadtmauern gehabt hat.


Auch in den Provinzen Korat ,Khon Gaen und Udon Thani sind einige arschelogischen Funde gemacht worden.


Über den Isaan gibt es viele Vermutungen ,aber keine Ergebnisse die man nachprüfen kann.


Mit Sicherheit anzunehmen ist die Anwesenheit der Mon in Gebieten des heutigen Thailand und im Isaan etwa vom 4.Jahrhundert n.Chr.bis ins 7.Jahrhundert hinein.

Nur wenige Funde und einige Schriften benachbarter Länder bezeugen die Anwesenheit der Mon bis zum Einbruch der Khmer aus Kambotscha.


Vom neunten Jahrhundert an stand der Isaan wie auch ein weiterer Teil Thailands für wenigstens 4 Jahrhunderte unter der Herschaft der Khmer ,

die vom Angkor Wat aus zunächst den gesammten Nordosten Thailands und das Land bis nördlich von Lamphun ,westlich bis Lopburi und Petschaburi und sogar den Süden bis Surat Thani ,dem damaligen Chaya und Nakhon Si Thammarat ,dem damaligen Ligor beherschten.


Aus dieser Zeit blieben Tempelanlagen ,die in Verbindung mit Angkor Wat standen und noch heute weitgehend erhalten sind.


Besonders in der Umgebung von Korat ( Nakhon Ratchasima ) sind einige schöne Anlagen zu finden.

Nur 60 km von Korat entfernt befindet sich die gut erhaltene Tempelstadt Phimai ,von der eine Strasse direkt zum Angkor Wat führt.


Die Tempel von Phimai wurden im frühen 12.Jahrhundert auf einem Gelände von 1.030 X 560 Metern errichtet.

Das orginal erhaltene südliche Tor führt nach Angkor Wat ,

die damalige Hauptstadt der Khmer.

Phimai ist im Stiel von Angkor Wat erbaut und besitzt eine zentral gelegene Halle.

Eine schöne Gallerie umschliesst das Heiligtum.

Einige der Bildhauerwerke gehören zu den schönsten ihrer Art.

Auf dem Gelände befinden sich auch die Pavillons der königlichen Residenz und die Räume der Bücherrei.


Prasat Phanom Rung ist ca.130 km von Karat entfernt ,auf einem erloschenen Vulkanhügel ,von wo man die Grenze zu Kambotscha sehen kann.

Prasat Phanom Rung besitzt eine 200 Meter lange ,breite ,bepflasterte Strasse zum Hauptgebäude ,

dass über verschiedene Terassen in aufsteigender Höhe erreicht wird ,mit kunstvollen Einfassungen ,teilweise in Nagas.

Auch Phanom Rung ist aus dem 12 Jahrhundert ,wie der Angkor Wat und viele andere in der Gegend verteilten zahlreichen Tempel.

Ein Teil der Figuren wurden aber schon entwendet ,

wie auch im Angkor Wat geschehen.


Aus der zweiten Hälfte des zehnten Jahrhunderts stammt das in nur geringer Entfernung unterhalb von Phanom Rung gelegene Ruienenfeld von Muang Tham.

Vereinzelt stehen aber auch noch Mauerreste und Gebäude.



Von Surin und Si Sa Ket aus lassen sich solche Tempeltouren organisieren.

In der Nähe von Si Sa Ket liegt ein schöner Bergtempel

mit Namen Kao Phra Viharn .

Dieser Tempel liegt auf kambotschanischen Boden ,ist aber nur von Thai Seite zugängig.

Z.Zeit gibt es politische Schwierigkeiten ,diesen Tempel zu besichtigen.


Es gibt noch mehr als ein Dutzend anderer kleiner Tempel in der Ebene von Korat ,stumme Zeugen aus einer glorreichen Vergangenheit.


Ab dem 13.Jahrhundert war die Macht der Khmer zu ende und die Thais errichteten zunächst ihr erstes Königreich in Sukhothai ,dessen Einfluss bis Luang Phrabang/Laos und Pegu /Burma erstreckte .


Die Khmer wurden nach und nach vertrieben und mussten schliesslich ,

1431 ,sogar ihre Hauptstadt Angkor unter dem ständigen Ansturm der Thais aufgeben.


1350 wurde das Königreich Ayuthaya gegründet und Hauptstadt des Reiches ,

bis diese Stadt im Jahr 1767 von den Burmesen zerstört wurde.


Diese Königreiche hatten aber keinen Einfluss auf den Isaan und so war der Isaan zwischen dem 14.und 19 Jahrhundert selbstständig und gliederte sich in kleine ,unbedeutende Stadtstaaten.


Durch Kriege und Versklavung war der Isaan nur wenig besiedelt.


Erst 1817 begann wieder Masseneinwanderung von Menschen aus Laos ,Vietnam und Kambotscha und besondrs aus Yunnan ,einer Provice Chinas ,die der Not entfliehen wollten.

Menschen die Hunger hatten ,eine andere Sprache sprachen und freies Land suchten um zu überleben.

Seuchen ,Dürre ,Überschwemmungen ,Räuberbanden ,korupte Behörden machte das Leben schwer und oft wechselten die Menschen die Gegend.


Nur wenige Menschen im Isaan können sagen ,

dass ihre Familie schon mehr als 100 Jahren an einem Ort wohnten.


Die meisten Menschen mussten oft die Gegend wechseln ,um neues ,fruchtbares Ackerland zu suchen.

Da es im Isaan oft längere Trockenperioden gab ,war das Leben nicht einfach und Hunger war der ständige Begleider der Menschen dort.


Gerade diese Not und Armut schweiste die Menschen im Isaan zusammen.

Man suchte das Heil in der Religion .


Noch vor 50 Jahren bestand der Isaan aus 65 % Waldgebiete.


Der Isaan ist 105 Millionen Rai = 170.000 Quadratkilometer gross.


Diese sind in 18 Provinzen ( Changwats ) gegliedert .


12 % sind Waldgebiet ,auf 12 % des Gebietes wird auf Hügeln und Hochebenen Ackerbau betrieben.

38 % dienen dem Reisanbau.


Es werden jährlich ca 8 Millionen Tonnen Reis,

9,2 Millionen Tonnen Cassava,

3,1 Millionen Tonnen Zuckerrohr

1,2 Millionen Tonnen Reis

und eine Millionen Tonnen Früchte und Anderes geernete.


85 % aller Bauernhöfe sind kleiner als 30 Rai.


Im Isaan gibt es ca. 4,2 Millionen Wasserbüffel,

2,2 Millionen Rinder

und eine Millionen Schweine.


80 % des Isaan liegt in einer Höhe von 150-500 Meter über dem Meeresspiegel ,

wovon sich der grösste Teil auf der Hochebene von Korat und im Bassin von Sakhon Nakhon befindet.

Das westliche Hügelland erstreckt sich in Richtung Norden ,über Khon Ghen ,Chayaphun und Loei .

Die Berge sind hier zwischen 300 und 1.600 Meter hoch.


Das Klima ist tropisch -subtropisch und es kommt im Jahr

zu 1.100 -1.650 mmm Niederschlag.

Der Isaan liegt zwischen dem 14 und 19 Grad nördlichen Breite.

Das Klima wird hauptsächlich von 2 Monsunperioden bestimmt,

der Südwestmonsun bringt Feuschtigkeit vom indischen Ozean vom Mai bis Oktober,wenn sich 90 % der gesammten ,jährlichen Niederschlaege über das Land ergiessen.

Der Nordostmonsun trägt kalte,trockene Luft von China herbei ,etwa von November bis Februar und ist somit für die kalte Jahreszeit verantwortlich.

Die Hösttemperaturen liegen im Jahresdurchschnitt bei 31 C und die niedrigsten Temperaturen bei 21 C.

1997 betrug die Bevölkerung ca.22 Millionen Menschen,

dass sind ca 129 Personen pro Quadratkillometer.

Nur die Städte Khon Ghen ,Korat ,Ubon und Udon haben mehr als 100.000 Einwohner.

Die Abwanderung der arbeitsfähigen Bevälkerung in die Städte ,besonders nach Bangkok oder ins Ausland ,ist sehr gross.

Z.Z.sind 47 % der Bevölkerung des Isaans unter 17 Jahren.


80 % der Bevölkerung haben eine Schulbildung von weniger als 6 Jahren.

Das Pro Kopf Einkommen beträgt ca 8.500 Bath pro Jahr ,aber manchen Familien stehen im Jahr nicht mehr als wie 3.000 Bath zur Verfügung.


Fortbewegungsmittel gibt es im Issan einige:

Da ist zuerst einmal das eigene /gemietete Auto-Moped.

Damit ist man sehr flexsiebel und kann auch kleinere Orte und Sehenswürdigkeiten aufsuchen.

Auch das Boot bietet sich auf den Flüssen ,besonders dem Mekong ,an.


Wer abenteuerlustig ist ,der fährt mit Buss und Bahn.

Hier kommt man zwar nicht in jeden Winkel des Issan ,aber es ist eine billige Art die interessantesten Plätze kennenzulernen und oft hat man nette und hübsche Reisenachbarn.


Für sportlisch fitte Menschen gibt es noch das Rad.

Dabei hat man den intensivsten Kontakt zu Land und Leute.

Hier ist besonders die landschaftlich schöne Mekong Strecke zu empfehlen.


Gute Hotels gibt es nur in den grösseren Städten wie Nongkhai ,Udon Thani ,Khon Ghen und Korat.

Sonst muss man mit einfachen Bungalows und Stundenhotels so um die 200 Bath vorlieb nehmen.


Ein interessanter Ort am Mekong ist der keine Fischerort CHIANG KHAN ,

der im Yangwat Loei liegt.

Hier macht es viel Spass ,mit einem geliehenen Fahrrad die Umgebung zu erkunden.

Dort hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Mekong und einem kleinen Fluss mit Namen Mae Nam Huaeng ,der ab jetzt als Grenzfluss zwischen Thailand und Laos fungiert .

Hinter Chiang Khan gehört Laos beide Seiten des Mekongs.

Man findet in dieser Gegend auch einige alte Klöster und eine wilde ,athemberaubende Landschaft vor ,in dehnen einige Thai Minoritis wohnen.


Richtung Osten geht es nach Kaeg Kut Khu.

In der Nähe liegt der Berg Phu Tork .

Vom Gipfel dieses Berges hat man einen schönen Rundblick auf die Umgebung.

Im Wat Loi Paabuttabat Kwae Nguan.

In diesem Tempel ,der am Berg liegt ,ist ein Fussabdruck von Buddha

zu bewundern.

Weiter zu den Pha Baen Höhlen ,in dehnen sich mehrere Arten von Fledermäusen sich befinden ,die nachts ausschwärmen.

Im Westen liegt der Berg Phu Hong .

Vom Gipfel kann man den Mekong und Chiang Khan bewundern.

Besonders der Sonnenuntergang ist sehenswert.

In der Nähe befinden sich der Had Sai Gaew.

Dieser schöne Sandstrand läd zum Picknik und Schwimmen ein.


Auf dem Mekong können auch Bootstouren unternommen werden ,die von Guest Häusern in Chiang Khan organisiert werden.

Kosten um die 500-1.000 Bath fuer 2-5 Std fahrt.

Eine Fahrt geht zu den Stromschnellen von Kaeg Kut Khu ,oder zum

Mae Nam Huaeng dem Grenzfluss zu Laos ,der in den Mekong fliesst.


Eine Atraktion ist auch der Markt in Chiang Khan ,der morgens ab 3 a.m. beginnt und wo man alles Essbare aus der Umgebung kaufen kann.

Obst ,Gemüse lebende Tiere ,Fleisch ,andere Krischtiere und den leckeren Mekong-Fisch.


Wohnen kann man in Chiang Khan in einigen interessanten Guest Häusern und kleineren Hotels für 100-300 Bath.

Dort können Fahrräder und Motorräder gemietet werden.

Es wird auch eine wohtuende Kräutersauna und Thai-Massage angeboten.

Im Ort verkaufen die Thais auch Kunsthandwerk .

Hier handelt es sich hauptsächlich um Korbwaren ,Textielgewebe aus Seide und Baumwolle und andere Textielien.


Auch gibt es Matten und Dekorationen aus Bambus und Rattan.

Vereinzelt findet man auch Töpferwaren und Sachen aus Emallje vor.


Wer Glück hat findet alte Hausratsgegenstände ,Möbel und Silberschmiedearbeiten.


Besonders die Winter in Chiang Khan sind sehr kalt.


Darum haben sich einige Leute auf die Herstellung von Baumwolldecken spezialisiert ,die im Winter reissenden Absatz finden.


Die Bewohner Chiang Khans sind ( noch ) sehr freundlich und es ergibt sich immer eine Möglichkeit ,nette Kontakte aufzunehmen.

Man sollte sich aber darum bemühen ,einige Wörter auf Laos zu lernen.


Die Einwohner hier leben von der Landwirtschaft und vom Fischfang ,sind aber sehr arm ,da in der Zeit von Dezember bis Mai so gut wie nichts zu tun ist.


Reis wird normalerweise in Juni gesäht ,im August verpflanzt und im November geerntet.

Jeder einzelne Reishalm wird einzeln mit der Hasnd gepflanzt und genauso geerntet.

Regenknappe Jahre und/oder Überschwemmungen sind grosse Probleme in diesem Teil des Isaans.


In Chiang Khan sind die Menschen sehr auf Tradition bedacht und die Familiengemeinschaft wird sehr geschätzt und der Buddhismus ist ein bedeutender Teil des alltäglichen Lebens.

Besonders die anstehenden Feste werden farbenprächtig gefeiert.


Chiang Khan war schon immer ein wichtiger Binnenhafen und Handelsplatz ,wo laotische Baumwolle in Loei umgeschlagen wurde und thailändische Teakstämme flussabwärts nach Viantiane geflosst wurden.

Seit 1975 ,als die kommunistischen Prathet Lao Verbände an die Macht gelangen ,ist der Handel stark zurückgeganngen.


Wie man auch den Issan bereist ,es kann ein unvergesliches Erlebnis sein.


Wer den Isaan bereist sollte aber ein ausgeglichener Mensch sein ,der Ruhe ,Natur und Landwirtschaft liebt und an den Leuten ,Sitten und Tradition im Isaan Interesse hat.

Auch sollte man in der Lage sein einfach leben zu können und zur Not mal auch auf einer Matte am Boden zu übernachten.


Wer sich schnell langweilt , Annimation und Luxus benötigt ,

der ist im Isaan fehl am Platze.

Auch das Essen ist gewöhnungsbedürftig und schärfer ,

als wie in anderen Landesteilen von Thailand.


Nachtleben ,Bars und Prostituierte gibt es natürlich auch ,aber wegen der Sprachschwierigkeiten sollten die Nachteulen unter euch sich lieber in Bangkok ,Pattaya oder Puket austoben.

............................................................

Kommentare:

da ich demnächst den Isaan fast 2 Monate in Nähe Sariburi wohnen werde, hat man Lust bekommen was zu tun. Das Info hilft einen den Geruch der Erde Isaan näher zu kommen. :lol:

:undweg:

Hiermit übernehme ich keinerlei Haftung, aus welchem Rechtsgrund auch immer, für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der übermittelten Informationen.

...........

Phanom Rung habe ich mir dieses Jahr angeschaut. Wem Angkor zu weit ist und trotzdem einen kleinen Einblick in die Kunst der Khmer haben will, sollte uaf jeden Fall dorthin fahren. Alles ist kleiner als in Angkor, aber nicht minder schoen. Mit oeffentlichen Verkehrsmitteln ist es aber nicht immer einfach dorthin zu gelangen.

Related Posts:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen